servus zusammen,
leider komme ich erst wieder ab mitte juli zur fertigstellung des reifentests für den road 3.

bis dato habe ich hier eine mitteilung von michelin

Sehr geehrter Herr Ellner,

leider ist diesbezüglich noch nichts in Planung. Einen Termin, wann und ob die Freigabe überhaupt kommt, können wir leider
noch nicht sagen.

Weitere Informationen finden Sie auch im Internet unter http://www.michelin-motorrad.de
Mit freundlichen Grüßen / Sincères salutations / Best regards

ärgerlich, aber nicht zu ändern.
damit muß der angel für südfrankreich wieder mal herhalten

bis die tage
thomas

p.s.: melde mich dann auch ab richtung tirol (ab samstag)

servus gemeinde,
mit ein wenig verzögerung habe ich heute den bericht über den michelin pilot road 3 fertigstellen können

ich hoffe es nervt euch nicht
.....und wenn auch egal

Mi. 08.06. 477km genau !!

Balderschwang – Furkajoch – Ibergeregg – Glaubenbielenpass – Nufenen – Ulrichen.

Die Hölle
Es regnet wie dsau !! Tiefe Wolken und Regen (mal stetig mal gewaltig) sind nicht wirklich
ein Stimmungsheber.
Landstraße und nach kurzem Weg das Furkajoch.
Der Michelin ist auf jeden Fall besser drauf wie ich. Nach einer unaufgeregten Passauffahrt
und dem obligatorischen Fotos versuche ich mir eine Meinung bezüglich des Poad 3 zu
bilden.
Witzigerweise habe bzw. finde ich keine!
Ich kenne den PIPO im Nassen und hatte mit diesem Reifen immer ein sehr gutes Gefühl!
Der Road 3 ist nach meiner Meinung jedoch eine nochmals andere (höhere) Liga.
Nicht im Ansatz ein Rutscher oder ein indifferentes Gefühl.
Obwohl ich mit zunehmender Fahrleistung im Nassen unmerklich schneller wurde hat der
Reifen sicherlich ein Potential welches für einen Normalfahrer auf öffentlichen Straßen
nicht Ansatzweise erreicht werden kann bzw. sollte
Nach 477km nasser Straße (~ bei km 430 war die Straße auf einen Schlag trocken um genau 6km später wieder ins Nasse über zu gehen) und, ich nehme es vorweg, sowie in den restlichen Regentagen hatte ich nicht einen Rutscher zu verzeichnen.
GENIAL !!!

Do. 09.06. 570km

Ulrichen – GrSt Bernard – Col du Lein – Col de la Croix – Col de la Joux Verte –
Col de la Colombiere – Cormet de Roseland – Bourg St Maurice

0530 Abfahrt ! Es regnet !!
Bis zum GrSt Bernard ist die Straße jedoch nicht wirklich als kurvig zu bezeichnen.
Den Pass hoch wird es allerdings um diese frühe Zeit brutal Kalt.
Also nicht wirklich ein Vergnügen.
Bei gefühlten -10 Grad und Nebel mit Sichtweiten um die 10 Meter ist an zügige Fahrweise nicht zu denken.
Der Pilot Road 3, frei nach der Werbung "3 Wetter Taft", hält.
Ich habe jedenfalls mehr mit mir und der Sicht als mit dem Reifen/Grip zu kämpfen.
Oben angekommen werde ich glücklicherweise von einer alten Dame ins Hospiz zu zwei Tassen Kaffee eingeladen. Aufwärmen zwischen 40 Kindern mit ihren Lehrern im Alt Erwürdigen Hospiz hat auch was !! Vielen Dank dafür
Die weitere Wegstrecke des Tages geht, bis auf wenige Ausnahmen, auf nasser Straße
zu Ende.
Zum Ende des Tages muss ich feststellen das sich der Reifen mittlerweile auf eine Profiltiefe von circa 2 – 2,5 mm zurückgezogen hat.
Das Abriebbild ist allerdings immer noch einwandfrei. Grip und einlenkerhalten zeigen auch keine Veränderung.
Neues Hotel in Bourg St Maurice ist suboptimal und keiner Erwähnung wert !!

Fr. 10.06. 614km

Die Königsetappe !!

Bourg St Maurice – Iseran – Col du Mont Cenis – Izoard – Agnel – Cayolle – Col des Champs

0600 gehts bei Traumhaften Wetter auf ins Gefecht.
Trockene Straße und keine Wolke am Himmel bringen auch ohne Frühstück ein maximales feeling .
Zur Aufgehenden Sonne fahre ich im „race-modus“ auf den Iseran.
Einige Meter unterhalb der Passhöhe passiert’s dann. Auf einer Rampe mit anschließender Kehre knallt mir die Sonne ohne Vorwahrnung so ins Gesicht das ich quasi blind in die Eisen gehen muss. Glücklicherweise komme ich ~5 Meter vorm Abgrund zum stehen.
Man lernt nie aus!!
Weiter oben treffe ich dann noch auf Eisplatten , geht sich allerdings, ohne weiteren stress, aus.
Bei noch SEHR niedrigen Temperaturen hält sich der Michelin ausgesprochen gut .
Bergauf mit annähernd maximaler Schräglage zeigt er jedenfalls sehr gute Haftung.
Bergab mit einem kleinen Abstecher nach Italien über den Mont Cenis fahre ich über den
Col de Montgenevre wieder zurück nach Briancon/France.
Nun stehe ich vor einem meiner Lieblingspässe (Nordrampe). Der Izoard ist vor allem im oberen Drittel ein Traum.
Perfekter Asphalt mit unterschiedlichsten Radien und, in der Masse, gut überschaubar!
Diese Vorgaben stacheln mich jedes Mal aufs neue zu forcierter Gangart an.

Kurz unterhalb des Gipfels liegt das Refuge Napoleon. Für mich ein Pflichtstopp zum Frühstücken.
Der Pilot Road 3 ist in diesem Winkelwerk gut aufgehoben. Für einen Sporttouring Reifen sehr guter Grip. Der Gummi legt dir jedenfalls nichts hinterhältiges ins Nest.
Aufstellmoment, Einlenkverhalten und andere, für sicheres Fahren, wichtige Parameter absolviert der Road 3 in
überzeugender Form.
Zu diesem Zeitpunkt hatte der Reifen circa 2mm und weniger auf den Flanken.

In diesem Zustand fängt ein PIPO langsam an seine Performance zu verlieren. Der Reifen verliert an Einlenkverhaltung, Haftung und Zielgenauigkeit.
Nicht so der Road 3. Auch dieser Reifen zeigt eine gewisse Zunahme an Kippeligkeit bei abnehmender Flanke, jedoch hält er das hohe Niveau im Bereich Grip.
Bis zum bitteren Ende

Der Spaßfaktor auf den restlichen Kilometern dieses Tages ging nahe an die 10.
Perfektes Wetter mit Kurven ohne Ende und der stets hohen Performance der Reifen war ein Quell der Freude.
Einzig die Westrampe des Col de Champs war, wie immer, nicht das wirklich Ware.
Eng, Verwerfungen, Dreck und engste Kehren lassen nicht wirklich Freude aufkommen.
Angekommen im Hotel „Le Bellevue“ in Beauvezer hat mich dann der Schlag getroffen.
Auf rund 600 km hatte der Reifen seine restlichen 2 – 2,5 mm Profil verloren.
Flanke 0-0,5 und Mitte ~1mm, das wars dann wohl
Nach kurzem Gespräch mit dem Hoteleigentümer und einem Telefonat seiner Frau mit einem in der Nähe (60km)
liegendem Reifen Dealer war ich wieder „on the road“ .
Es ging nach Digne um neue Füße für die GTR zu hohlen.
Michelin Pilot Power ohne Spezifikation war mein neues Schuhwerk.
Zurück im Hotel erlebte ich einen genialen Abend mit vielen Gleichgesinnten.
Ein perfektes Frühstück am folgenden Morgen, welches für Französische Verhältnisse nicht grundsätzlich zu erwarten ist ;-), rundeten diesen tollen Hotelaufenthalt ab.
Für mich eine location die ich ohne wenn und aber als „sehr empfehlenswert“ Einstufe!!
Ich werde jedenfalls nicht zum letzten Mal dort genächtigt haben!

Sam. 11.06. – Mi. 15.06. ~ 2500km

Wie zu Beginn schon erwähnt möchte ich hier noch meine Erfahrungen mit dem PIPO ohne verstärkte Karkasse weitergeben.

Die grundsätzlichen Eigenschaften gegenüber dem PIPO B und W sind identisch.
Solange man sich im Cruising Modus bewegt ist kein Unterschied feststellbar.
Bei forcierter Gangart knickt der PIPO allerdings ein.
…und das meine ich im wahrsten Sinne des Wortes !!
Durch die geringere Tragfähigkeit und dem Gewicht der GTR hat oder besser hatte ich mehr als einmal das Gefühl das mir das Vorderrad abhanden kommt
Eine wirklich gefährliche Situation wurde dadurch zwar nicht herbei geführt,
jedoch geht man beim Auftreten dieses Problems mit einer gewissen Unsicherheit in die nächsten Kurven.
Zum Ende meiner Tour hatte ich mich an diese Eigenheit gewöhnt und das Abriebbild zeigte Verschleiß bis an die Flanke des Vorderrads.
Ich möchte jedoch darauf hinweisen das der PIPO in normaler Ausführung nur in absoluten Notfällen montiert werden sollte!!!
Ich hoffe dieser Bericht ist für den einen oder anderen ein klein wenig hilfreich.
Leider ist der Pilot Road 3 nach wie vor nicht für unsere Dicke frei gegeben.
Ein „MÖGLICHES“ Freigabedatum wurde seitens Michelin mit Sep/Okt 2011
terminiert.
Sobald sich hier was tut werde ich verzugslos berichten.

Wünsche allen ein „gripreiches“ 2011

Thomas

P.S.: Ab Samstag werde ich "wohl oder übel" (siehe mein Ergebniss - Verschleiß - von 2009) noch mal dem Angel ST auf einer Tour nach Südfrankreich auf den Zahn fühlen
Bei Besonderheiten darüber, später eventuell mehr