Vordergabel

  • Moin,


    fahre seit letztem Sommer die GTR, habe sie auch in den Alpen getestet. Dabei ist mir die schwammige Vordergabel bei rauen Straßen aufgefallen, insbesondere in Rechtskurven hatte ich ein ungutes Gefühl. Auf die im Handbuch beschriebenen Einstellmöglichkeiten (Federvorspannung) zeigte sich während der Tour kaum eine Reaktion, außerdem riet später der Vertragshändler dringend davon ab. Nur im Notfall und bei äußerster Vorsicht meinte er. Viel kann man bei der Einstellung doch nicht verkehrt machen, oder?
    Hat jemand Erfahrung mit der Einstellung oder eine andere Empfehlung? Danke im Voraus.


    Gruß
    Holger

  • Hallo Holger,


    ich bin auch des öfteren am Rumdrehen, auch weil ich viel mit Sozia fahre. Leider ist unsere schöne GTR nix für schlechte Straßen, da kann man noch so viel dran rumschrauben. Oder Du holst Dir Rat bei RRRalf (oder Olli), die haben jetzt neue Federn drin.


    Gruß Nils

  • @ Reinhard: was heißt eigentlich 4 offen bei der Zugstufendämpfung? Meinst Du komplett zu machen (also alle Klicks nach rechts), dann wieder 4 Klicks nach links?
    Das hieße dann ja ca 11 Klicks von links aus ..


    Gruß Nils

  • Hallo Nils,
    habe das so aus der Motorrad übernommen.
    Bei Fahrwerkseinstellungen gibt man die Einstellungsklicks IMMER vom geschlossenen Zustand aus an. (damit die Basis gleich ist)
    Das heißt z.B. bei der Zugstufe erst im Uhrzeigersinn ganz zudrehen. (wie beim Wasserhahn) Anschließend links herum (gegen den Uhrzeigersinn) langsam aufdrehen und die Klicks zählen.
    :wissenschaftler:

  • Hallo Reinhard,


    Danke für den Tipp. Teste ich gleich morgen und melde mich dann wieder.


    Gruß
    Holger


    P.S.: Bin auch sechs Jahre Boxer gefahren ( R1100R und R1100S), die haben was.

  • Hallo Nils,


    wegen der Federbeine habe ich auch schon überlegt, habe aber noch drei Jahre Garantie und deswegen Bedenken. Erst mal abwarten. Und die Gabel springt ja nicht nur in Rechtskurven, sondern auch auf Plaster. Ich weiß, langsamer fahren. Aber unangenehm ist es allemal.


    Gruß
    Holger

  • Hallo Holger,


    ich kann es nur immer wieder, gern auch immer mit anderen Worten und Sätzen, beschreiben.


    Unser Fahrwerk (im speziellen meine ich die Federn) bietet im originalen Zustand in gar keinster Weise das einstellpotential für Fahrergewicht, geschweige denn mit Sozia und Gepäck. Diese freche Behauptung stell ich einfach auf Grund meiner Umbauten auf.

    Das liegt sicherlich nicht an den schlechten Einstellmöglichkeiten des Federbeins, oder der Gabelfedern. Sowohl die Federvorspannung, als auch die Zugstufe ließen sich von Hand prima auf das jeweilige Fahrer, oder und Soziagewicht, justieren, wenn man nicht die laschen Sofafedern verbaut hätte. Und nur das ist das ganze Desaster.


    Bei dem 2010er Modell ist die Feder im Federbein mittlerweile verändert worden, aber gut ist auch was anderes.


    Das ist auch der Grund warum Du nicht wirklich die gewünschten Änderungen justiert bekommst. Mit den entsprechenden Federn führen bereits minimale Einstelländerungen zum Erfolg oder Misserfolg und das reproduzierbar (gut fühlbar und erfahrbar).


    Das könnte schon die Lösung sein:http://www.so-products.com/sho…SAKI-GTR-1400---07--.html
    Es gibt mittlerweile reichlich Hersteller die gute Federn im Programm haben. Empfehlen kann ich diese aus eigener Erfahrung. Darüber hinaus, aber sicherlich erheblich teurer, kann man auch das komplette Federbein von Speziallisten anpassen und wechseln lassen.



    Und noch ein Wort zu der Aussage Deines Händlers. Die Hersteller haben die Einstellmöglichkeiten nicht für Fachleute verbaut, sondern für uns, damit individuelles Wohlfühlen eingestellt werden kann. So eine Aussage stimmt mich mehr als nachdenklich. Er sollte Dir vielmehr die Abhängigkeit zwischen der Federvorspannung und der Zugstufe erklären.



    Natürlich ist das Thema in Wirklichkeit viel komplizierter. Aber auf Grund der von Haus aus schlechten Sofafedern, kann man es am Anfang auch etwas vereinfachen.


    Ein Tipp noch zum guten Schluss. Veränder Deine Fahrwerkskomponenten nicht einseitig. Tust Du vorn etwas, pass es entsprechend auch hinten an.

  • Lieber Ralf, lieber Holger,
    ich bin der Meinung das die Notwendigkeit einer Fahrwerksänderung (andere Federn, Dämpfer etc.) in erster Linie vom Fahrstil des Fahrers abhängt.
    Bei Straßenverkehrkonformer Dortbewegung ist das Fahrwerk mehr als ausreichend. Dieses Fahrwerk erlaubt sogar Fahrten im Kreisverkehr ala Nils.
    Möchte jedoch jemand unseren 300kg Dampfer eher sportlich bewegen eventuell sogar mit 2 Personen und Koffer + Whirlpool Topcase zum Rastenkratzen bringen sind die Original Federn zu recht überfordert.
    Bei optimaler Einstellung des Serienfahrwerks geht ne ganze Menge und für viele geht zu Recht Komfort über rasen und ein hart eingestelltes Sportfahrwerk ist auf unseren Buckelpisten (besonders vorn) sogar gefährlich.


    Also Tourenfreunde Mut zum Original-Fahrwerk.


    Dennoch macht Ralfs Umbau für seinen Fahrstil sicher Sinn.


    diplomatischer Gruß
    Reinhard

  • Dennoch macht Ralfs Umbau für seinen Fahrstil sicher Sinn.

    um aber keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen:
    Ralfs Fahrwerk ( das ich schon zweimal genießen durfte ) ist aus meiner Sicht ganz klar wesentlich komfortabler als das Orginal-GTR-Fahrwerk !


    Und um nochmals eine Lanze für die leider nur halbfertig entwickelten BMWs zu brechen: So ein ESA-Fahrwerk ist auch in der Komfortstufe bei schlechter Straße dramatisch schnell zu fahren - eine komplette Welt besser als unsere, aus meiner Sicht sowohl vorn wie auch hinten viel zu harte und unsensible GTR...


    Gruß :) Christoph

  • Und um nochmals eine Lanze für die leider nur halbfertig entwickelten BMWs zu brechen: So ein ESA-Fahrwerk ist auch in der Komfortstufe bei schlechter Straße dramatisch schnell zu fahren - eine komplette Welt besser als unsere, aus meiner Sicht sowohl vorn wie auch hinten viel zu harte und unsensible GTR...


    Genau Christoph, ich habe mir diesen Hinweis bewußt verkniffen aber jetzt wo Du es schreibst ... ;)

  • Meinetwegen auch lieber Reinhard, :D


    mit den ESA unterstützten BMW-Fahrwerken sind wir, Christoph, Du und ich, uns scheinbar völlig einig.
    Bin vor kurzem eine RT mit ESA-Fahrwerk mal ein paar Kilometer gefahren. Da kann unser Fahrwerk nicht dran ticken. :thumbup:


    Ich würde nie abstreiten wollen, das Kunststückchen nicht auch mit unseren originalen Fahrwerken zu meistern sind. Ich bleibe trotzdem bei meine tollkühne Behauptung, dass das originale Fahrwerk nicht mal im Ansatz ein ausreichendes Verstellpotential bietet.


    Für mich ist in erster Linie der Komfort ausschlaggebend und wenn es keine Nachteile bringt, freue ich mich über weitere Vorteile, wie mehr Schräglagenfreiheit und mehr Sicherheitsgefühl beim bremsen.


    Mit Raserei hat das wahrlich nichts zu tun.


    Und nichts ist so gut, das man es nicht verbesern könnte.

  • So, nu ick och noch.........


    Ick bin mit Reinhard eener Meinung, dat Fahrwerk tut et in de rischtischen Einstellung für een "normalen Fahrstiehl" uff alle Fälle. Die Jungens bei KAWA haben sisch sicher einiget dabei jedacht un et bewust so jemacht, den wie Filo schon jeschrieben hat (siehe Nils im Kreisverkehr) is allet möglisch.......
    Aus eigener Erfahrung muß ick och noch ma betonen dat MIR dat Fahrwerk bisher allet verziehen hat wat ick als Fahrer falsch machen kann un bisher och falsch jemacht hab. Et is für meine Meinung een "gutmütiget" Fahrverhalten un unser 300 kg Bomber is eigentlisch nur schwer damit aus de Ruhe zu bringen.....och bei "sportlischer Bewegungsart", wat immer de ein oder annere darunter verstehen tut.
    Natürlisch kann ma dat Fahrverhalten durch den Einbau verännern...aber wie een janz bekannter Kumpel von ma immer sacht: "KANN MA MACHEN....MUß MA ABER NICH..."
    Für misch is et NOCH jut genuch...de meisten hier stoßen sicher VOR ihrem Fahrwerk uff ihre Grenzen...vom fahrerischen können ma abjesehen.
    Sicherheitsaspekt???? Ick wees nich Ralf....nich jeder fährt de Reifen bis anne Kante hier ab...och wenn er ihn janz bezahlt hat. Für Tempo 100 uff Landstraßen reichen de Federn eigentlisch aus...wie dat bei Tempo 100 in de Haarnadelkurven von de Alpen is kannste uns ma erzählen...isch sach dann wat dazu als Schatten in deim Rückspiegel...ohne annere Federn....
    Sollte jeder sehen wie er dat will...is aber toll dat wa verschiedene Arten von Fahrwerken hier im Forum haben....klar is auch dat das bessere immer det guten Feind is. Für misch is bisher immer de Frage nach dem warum aufjetaucht....warum sollte ick de Federn austauschen???? Damit ick an de Grenzen MEENER Leistung komme??? Vielleicht trau ick ma dann een wenich zuviel zu wenn dat Dingens noch besser de Gummis uff de Straßen hält....dat muß eigentlisch nich sein.


    Also nix für ungut, wollte och nur wat zu schreiben für de Leute die noch dat alte Fahrwerk drinne haben un janz gut mit zurecht kommen.


    Grüßle vom Atze :thumbup:


    PS:...ach so...ick beweche mein Mopped normal....über schnell...bis bescheuert-schnell....uff de Geraden jenauso wie inne Kurven......aber dat wissen de meisten hier ja sowieso...un RRR-Ralf kennt dat och aus eigener Erfahrung.....(NE RALF....ICK HAB KEEN BILD VON MIR IN DEINE RÜCKSPIESCHEL REINGEKLEBT) :phat: :phat: :phat:

    Grüßle vom Balou :thumbup:
    TCTW #66 - TransContinentalTourerWorldwide
    Da kenn ich nix, hab früher schon nix gekonnt.....

  • Atze hat im grossen und ganzen recht, mir reicht das Fahrwerk vom "können" her vollkommen aus,
    aaaaaber ich muss gestehen das ich RRRalfs Mopped vor kurzen einige Meter fahren durfte (da isser ja großzügig) und ich war begeistert.


    Das 300kg schwere Mopped war viel einfacher in die Schräglage zubringen, ich dachte oh Gott gleich kippste um.
    Ein paar Kurven später hatte ich mich schon halbwegs dran gewöhnt, echt klasse.


    Das beste aber war der Komfortgewinn.
    Allein dafür hat sich die Arbeit und Tüftelei meiner bescheidenen Meinung nach gelohnt.


    Also ich würde das auch gerne bei mir verbauen, aber nicht um schneller um die Ecken zukommen sondern des Komfortgewinns wegen.

  • Moin!


    Ich schließe mich Atze an und frage mich: brauche ich einen Federwechsel? Letztlich kann ich auch Wolli beipflichten, daß es, wenn es funktioniert, ein Komfortgewinn sein könnte (Betonung auf "könnte").
    Ich bin früher mit dem, manche würde sagen schlabbrigen Fahrwerk der Yamaha Venture (XVZ 12T) sehr gut zurechtgekommen. Man muß sich eben nur darauf einstellen und lernt vor allen Dingen viel dabei. Fuhr ich eine Kurve zu schnell und mußte korrigieren (und bei 350 Kg Kampfgewicht hatte man da einiges zu arbeiten), wurde ich unmißverständlich vom schaukelnden Fahrwerk darauf aufmerksam gemacht, daß ich schlecht gefahren war.
    Meines Erachtens lernt man auf solchen Hobeln viel mehr und schneller als auf heutigen hochgezüchteten, straff ausgelegten Fahrwerken. Wenn man heutzutage eine Kurve falsch oder zu schnell oder beides angeht, merkt man erst im Graben, daß was falsch war.
    Ich habe gelernt, die richtigen Impulse zu geben und das Motorrad locker fahren zu lassen (Betonung auf "locker"), ohne zusätzlichen Druck am Lenker oder Gewichtsverlagerung in der Kurve zum Lenker hin. So gehe ich auch bei unserem Dickschiff an die Sache heran (übrigens auch beim Hochgeschwindigkeitspendeln).
    Ich selbst komme mit den original verbauten Federn klar, weil ich mich darauf einstelle und das Fahrwerk maßvoll einstelle. Mit den original Federn können mühelos lustige Ornamente in diverse Kreisverkehre in Canazei und Umgebung gezirkelt werden, ohne daß man Gefahr läuft, plötzlich aus den Angeln gehoben zu werden, weil eine kleine Bodenwelle für Unruhe im Gebälk sorgt.


    Nur möchte ich nicht meiner Petra zumuten, auf solch hoprigen Strecken wie das Lesachtal über die Maßen hinaus durchgeschüttelt zu werden, und genau deswegen überlege ich, mittelfristig auch neue Federn zu verbauen. Ich habe alles Mögliche in diesem Streckenabschnitt versucht, um die Hoppelei ihr angenehmer zu gestalten, leider ohne Erfolg. Ich mußte mir auch in den für GTR-Verhältnisse unzumutbaren französischen Corbières-Straßen eingestehen, daß unsere GTR überhaupt nicht für wellige Straßen gebaut ist, sondern für gut ausgebaute, relativ breite Straßen. Einzelne Schläge bügelt sie aber noch recht gut weg.


    Gruß Nils

  • Hi Miteinander,


    ich hatte meine beim Fahrwerksspezialisten. Der hat festgestellt, dass die Gabelfedern mit 11,9 mm Durchmesser durchaus sehr akzeptal sind. Er hat eine Distanzhülse von 11,9mm eingesetzt, um die Federvorspannung zu erhöhen und Gabelöl nachgefüllt, damit ist die Dämpfung progressiver.


    Wie andernorts versprochen stelle ich kurzfristig das gesamte Einstellprotoll incl. Öhlins hinten ein.


    Beste Grüsse aus MUC


    Klaus

  • Ganz verstehen, kann ich die Diskussion nicht. Wir reden über 200,-- Euro für vorne und hinten, bei einem Möppel für 16.000,-- Eur und einem Auspuffaustauschpreis von 400,-- Euronen. Wenn es was bringt, ist das Geld gut angelegt. Warum soll ich mit Distanzhülsen arbeiten, wenn ich progressive Federn für das gleiche Geld bekomme? Warum ein schlabberiges Federbein akzeptieren, mit dem Argument, früher war es noch schlimmer und der Könner wird es schon richten?
    Wer alle vorstehenden Argumente für das Serienfahrwerk nimmt, wird maximal die Investition in Öhlin-Komponenten in Frage stellen können. Ob der Tausch was bringt, muß jeder selber beurteilen. Ich sage bei den Federn vorne klar ja, hinten noch nicht getestet, werde ich aber. Ist es nix, baue ich wieder zurück. Gleiches gilt für Reifen etc. Gerade, wenn man wie ich, nicht der Fahrgott ist, freue ich mich über jeden Sicherheitsgewinn.

  • Moin Männer,


    dann wollen wa mal noch nen bisschen Holz auf’s Feuer tun. :phat:


    Atze hat natürlich Recht mit UNSEREM Satz: „Kann man machen, muss aber nicht sein. :thumbup:
    Aber das weiß doch jeder.


    Aber ich dachte mir und denk mir immer noch, wird einem so viel Gutes mit na blöden Feder beschert, ist das auch mal ne große Fresse wert. :phat:


    Aber mal Scherz bei Seite.
    Es gibt sicherlich selten Umbauten ohne dafür Nachteile in Kauf zu nehmen. Hier ist es so. Und wie Ha-Jo sagte, ist die Gefahr sehr gering, bezogen auf das eigene Wohlbefinden und den möglichen finanziellen Verlust, daneben zu greifen.


    Das waren vor knapp 30.000Km auch meine Perspektiven, bzw Risiken. Es hat sich mehr als nur gelohnt. Und noch einmal, mir ist es Nahe zu ausschließlich um den Komfort und um ein besseres Handling, insbesondere mit Sozia, gegangen. Ernten konnte ich bei weitem mehr.


    Letzte Woche durfte ich bereits das zweite Ölins-Fahrwerk mal ganz kurz unter den eigenen Hinter nehmen. War leider nur eine recht kurze Strecke, aber doch verteufelt beeindruckend auf der recht unebenen Geraden und sicherlich noch um einiges Hochwertiger als die von mir verbauten Federn. Allerdings, das muss ich zugeben, würde auch bei mir der finanzielle Mehraufwand, eine mittelprächtige Schnappatmung hervorrufen.


    In der Hoffnung dass mir nicht immer so etwas Gutes präsentiert wird, bleibe ich „vorerst :D “ bei meiner jetzigen Lösung.